Körperbild und Selbstwertgefühl sind unterschiedlich, aber miteinander verbunden, und beide tragen zu unserer mentalen und emotionalen Gesundheit und unserem Wohlbefinden (oder dessen Fehlen) bei.
Körperbild
Das Körperbild definiert wie wir über unseren Körper denken und fühlen. Es ist sowohl das mentale Bild, das wir von uns selbst haben, als auch unsere Gefühle zu diesem Bild. Es zeigt uns, wie wir mit unserem Körper und unseren körperlichen Bedürfnissen im Einklang sind. Ein negatives Körperbild ist mit geringem Selbstwertgefühl und geringem Selbstvertrauen sowie einem erhöhten Risiko für Essstörungen, Depressionen und Angstzuständen verbunden. Ein positives Körperbild trägt dazu bei, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu stärken und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass wir gut für uns sorgen, uns also um gesunde Ernährung, Bewegung oder ausreichend Schlaf kümmern. Das Körperbild beeinflusst demzufolge direkt unser Selbstwertgefühl.
Selbstwertgefühl
Das Selbstwertgefühl ist das Gefühl, das eine Person von ihrem Wert hat. Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl mögen und schätzen sich selbst. Sie haben ein gutes Gespür für ihre Stärken und Schwächen und wenig Angst vor dem Scheitern, weil sie wissen, dass negative Ereignisse sie nicht definieren. Sie können ihre eigenen Bedürfnisse äußern und bei Bedarf „nein“ sagen. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl haben unrichtige oder einschränkende Überzeugungen über ihre Fähigkeiten und ihren Wert. Sie haben oft Schwierigkeiten, ihre Bedürfnisse auszudrücken, Angst vor dem Scheitern und können schlecht „nein“ sagen. Sie reagieren meist sehr sensibel auf Kritik, weil in dem Fall selbst die sanfteste Andeutung von Kritik sich wie eine Bestätigung der eigenen geringen Meinung über sich selbst anhört. Das kann sich auf ihre psychische Gesundheit auswirken und verhindern, Stärken und Potenziale zu entfalten. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Selbstwertgefühls spielen soziale Beziehungen. Kinder, die Akzeptanz und Wertschätzung erfahren und sowohl ihre Bedürfnisse nach Zugehörigkeit als auch nach Unabhängigkeit leben können, entwickeln eher ein gutes Selbstwertgefühl.
Körperbild und Selbstwertgefühl verbessern
Körperbild und Selbstwertgefühl beeinflussen sich gegenseitig. Es ist schwierig, ein hohes Selbstwertgefühl zu haben, wenn Du Dein körperliches Selbst nicht magst. Die Sorge um das Aussehen kann darüber hinaus eine Menge Energien binden und weniger für andere Aufgaben übrig lassen, was das Selbstwertgefühl weiter mindern kann. Während ein negatives Körperbild Dein Selbstwertgefühl vermindern kann, kann Dir ein gesundes Selbstwertgefühl helfen, negative Botschaften über Deinen Körper von Freunden, Familie oder den Medien abzuwehren. Diese beiden Qualitäten wirken wechselweise aufeinander und die Verbesserung der einen kann dazu beitragen, die andere zu stärken.
Liebevoller Umgang mit Dir Selbst
Um sowohl Dein Selbstwertgefühl als auch Dein Körperbild zu stärken, ist es ein guter erster Schritt, Dich selbst mit der gleichen Freundlichkeit zu behandeln, mit der Du Deine beste Freundin behandeln würdest. Freundlich zu sich selbst zu sein bedeutet, negative Selbstgespräche zu stoppen, wenn etwas schief geht Mitgefühl für Dich selbst zu haben und Dich gut um Deine körperlichen und emotionalen Bedürfnisse zu kümmern.
Veränderung durch Tanz
Tanz, Bewegung und Tanztherapie können Dir helfen, aus diesem Kreislauf auszusteigen. Traditioneller Ägyptischer Tanz legt den Schwerpunkt nicht so sehr auf Tanzschritte oder Choreografien. Vielmehr lernen wir, mit unserem Körper in Kontakt zu kommen, verbessern unsere Körperwahrnehmung und das Bewegungsgefühl. Der Körper etnspannt sich und wir erlauben uns, unseren eigenen Tanz zu erkunden und unsere Einzigartigkeit zu zeigen.
Wir vergleichen uns nicht
Deshalb werden Vergleiche mit anderen immer unwichtiger. Ganz im Gegenteil. Genauso wie wir erkennen, dass wir selbst einzigartig sind, sehen wir auch die Einzigartigkeit der Anderen. Es entsteht Gelassenheit im Umgang mit (vermeintlichen) Fehlern und Respekt vor dem Anders-Sein. Das macht es möglich, Dich selbst zu akzeptieren und langsam „in die eigenen Formen hineinzuwachsen“. Das Frauenbild, mit dem wir von unserer Umgebung konfrontiert sind, verliert an Einfluss, ein von innen wahrgenommenes Bild von Dir selbst und Deiner Weiblichkeit bekommt zunehmend Gewicht. Selbstzufriedenheit stellt sich ein, der Blick in den Spiegel wird möglicherweise freundlicher. Und der Kreislauf hat sich zum Positiven gewendet: Dein Selbstwertgefühl steigt, Du wendest Dich Dir und Deinem Körper positiver zu…..
Weiterlesen: Körperbild und Körperschema – die Entwicklung eines realistischen Körperbilds Körperbild und Tanz Wie Körperbild und Selbstwert zusammenhängen (Artikel auf spektrum.de)
Ich kann deine Aussagen nur bestätigen. Ich hab selbst einige Zeit Kurse in oritentalischem Taz gegeben und finde es immer wieder spannend, wie sehr sich die Einstellung der Frauen zu sich selbst verändert, wenn sie sich eine Stunde selbst im Spiegel zulächeln.
Diesen Effekt beschreibe ich unter anderem in diesem Blogartikel zum Thema Selbstliebe lernen.
https://www.entfaltungsparadies.at/selbstliebe-lernen/
Danke für deine Sicht der Dinge!
Liebe Ilse,
schön, von Dir zu lesen! Das finde ich spannend, ich unterrichte immer ohne Spiegel, gerade weil der Blick in den Spiegel oft so kritisch ist… Du scheinst da ja entgegengesetzte Erfahrungen gemacht zu haben?
„langsam in die eigenen Formen hineinzuwachsen“ – eine wunderschöne Formulierung.
Danke, dass Du dieses wichtige Thema aufgreifst.
Liebe Birte, schön, dass Du da warst, das gelesen hast – und Dir das gefällt!
Ah danke für die Erinnerung ans Tanzen! Das mache ich viel zu selten …. Und gerade beim tanzen vergesse ich alles und schalte vollkommen ab. Mal schaun, ob ich nicht nachher einfach Musik auflege und tanze ….. 😉 Danke!
Herzensgruß
Sabine