Faszination Wüstenreise: Wie ich meine Bedenken überwunden habe

7. März 2023
Artikel aktualisiert am 24.05.2023

Warum eine Wüstenreise?

„Aber Du wolltest doch nie in die Wüste?“ fragte mich vor kurzem eine Seminarteilnehmerin. Es stimmt – ich hatte ein gewisses Desinteresse an Wüstenreisen. Wüstenreise, das hieß für mich: Ewig auf Kamelen oder Eseln herumsitzen (was ich beides nicht will), um an einer Düne anzukommen. Und dann?

Im vergangenen Jahr hatte ich eine Erfahrung, die meinen Blick auf Wüstenreisen total verändert hat. Nach der letzten Tanzreise auf der Dahabeya war ich noch ein paar Tage in einem einsamen Camp am Meer – dort wo die Steinwüste bis ans Meer reicht. Und da hat mich die „Faszination Wüste“ erreicht. „Ansonsten viel Wüste und nichts“ habe ich damals geschrieben und das beschreibt es ganz gut. „Manchmal ist einfach Nichts“ sagte einmal eine Freundin zu mir.

An diesem Ort wurde mir nicht nur bewusst, wie recht sie hatte, sondern auch wie gut mir diese nicht vorhandenen Ablenkungen tun. Nur der Wind ist zu hören, keine „Lichtverschmutzung“, kein Autolärm, keine Straßenlaternen, Auge und Ohr können sich ausruhen. Es ist eine Pause von den vielen Sinneseindrücken, die unseren Alltag ausmachen. Das kann sich ungewohnt anfühlen. Dieses „Nichts“ eröffnet aber ganz neue Möglichkeiten, mein Innenleben wurde viel präsenter, das Gedanken-Karusell kam zum Stillstand. Eine unglaublich erfrischende und heilsame Erfahrung.

Wüste am Meer, Wüstenreise

Eine neue Sicht auf Wüstenreisen

Seit diesem Erlebnis hat sich meine Einstellung zu Wüstenreisen verändert. Mir wurde klar, dass ich nicht auf Kamelen oder Eseln in die Wüste reisen muss 🙂 Es gibt auch Jeeps und frau kann auch zu Fuß gehen. Ich kann in einem Zelt übernachten oder einfach unter freiem Himmel (was mir das Allerliebste ist). Und vor dem Einschlafen in die Sterme schauen.

Deshalb habe ich in meine nächste Tanzreise erstmal zwei Tage in der Wüste mit eingebaut. Weil Tanz ein Teil der Kultur ist und der Tanz der Beduinen natürlich auch etwas mit der Wüste zu tun hat. Und in diese (Tanz-)Kultur eintauchen können wir am besten durch eine Reise zu den Wurzeln. Auch wenn das – wie bei mir – ein wenig an unserer Komfortzone rüttelt. Aber deshalb reise ich ja auch so gerne. Reisen hat nämlich die Fähigkeit, uns aus unserer Komfortzone herauszubringen und uns mit neuen Menschen, Kulturen und Umgebungen zu verbinden. Diese Erfahrungen können natürlich auch unsere Perspektive auf die Ursprünge von Tanz in Ägypten verändern und unser Verständnis für die Vielfalt und Komplexität des Tanzes erweitern.

So ein Wüsten-Aufenthalt kann also eine aufregende Möglichkeit sein, die eigenen Grenzen zu testen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Vielleicht ist es das Übernachten in der Wüste, das ungewohnt ist oder es gibt einfach ein Unbehagen, fernab von der Zivilisation zu sein. Eine Reise in die Wüste gibt mir die Möglichkeit, diese Vorbehalte zu hinterfragen und herauszufinden, was mir wirklich wichtig ist. Und das ohne die üblichen Ablenkungen. Die nächste Tanzreise wird uns also auch in die weiße und schwarze Wüste in Ägypten führen.

Weiße und schwarze Wüste in Ägypten

Die weiße und schwarze Wüste in Ägypten sind einzigartige Landschaften von beeindruckender natürlicher Schönheit. Die Weiße Wüste ist seit 2002 ein Naturschutzgebiet und bekannt für ihre surrealen weißen Felsenformationen aus Kalkstein- und Kreidefelsen, die vor etwa 80 Millionen Jahren aus den Überresten mikroskopisch kleiner Meeresbewohner entstanden sind. Winde haben im Laufe der Zeit bizarre Felsgebilde wie Pilze, turm- oder fingerartige Gebilde geformt.

Wüstenreise, weiße Wüste, Sandsteinformation

Die Hügel und der Untergrund der Schwarzen Wüste sind mit Basaltgestein bedeckt, das der Wüste ihre schwarze Farbe verleiht. Basalt besteht aus vulkanischer Lava, die schnell abgekühlt ist. Weite Bereiche der Wüste sind hier mit Gesteinssplittern bedeckt, was einen fast schwarzen Eindruck erweckt. Es gibt zahlreiche Berge in der Form von Kegeln. Sie sind alle mit diesem Basalt bedeckt und bis zu 100 Meter hoch. Die Lavaausbrüche, die zu den Basalthügeln geführt haben, fanden zwischen der Kreidezeit und dem Oligozän (vor 70 – 30 Millionen Jahren) statt. Das erklärt auch die Unterschiede in der Zusammensetzung des Basalts und seinem Aussehen.

Schwarze Wüste, Wüstenreise

Wir werden uns also von Jeeps in die Wüste bringen lassen, eine traumhafte Landschaft genießen, uns der Ruhe, Stille, Schönheit und Weite dieses Ortes hingeben und uns in einer ganz neuen Umgebung wiederfinden. Und dort werden wir mit dem Leben im Zelt vertraut werden und die traditionelle Musik und die traditionellen Tänze der Beduinen kennenlernen.

Wir übernachteten in Zelten oder unter freiem Himmel, erkunden die Wüste, verbinden uns mit der Natur und erleben magische Sonnenuntergänge. Sorgen und Belastungen versickern im Sand. Nach zwei Tagen machen wir uns bereichert, bestärkt und mit offenen Augen und Herzen auf den Weg in die Oase – und freuen uns sehr wahrscheinlich auf ein Bad in den warmen Quellen:-)

 

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Ashra Baladi Skriptum

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