Frauengruppen leiten – 5 Grundlagen für Visionen, Echtheit und Glaubwürdigkeit

13. Februar 2021
Artikel aktualisiert am 18.05.2023

Tanz zu Dir Selbst ist eine Fortbildung für Frauen, die Frauengruppen leiten.

Während der Fortbildung entwickelst Du ein gutes Gefühl dafür, was Weiblichkeit für Dich bedeutet, Du übst, Dich zu zeigen wie Du bist und erweiterst Deine Bewegungs- und Handlungsmöglichkeiten.

Außerdem lernst Du Methoden, Konzepte und Übungen kennen, die Dir Material für viele Stunden liefern. Die Ausbildungs-Zeiten bieten aber auch genußvoll-bewegte Zeiten zum Innehalten, Auftanken, Neu-Orientieren, die Kraft der Frauengruppe zu erleben oder Kontakte zu knüpfen.

Eines unserer Ziele für Leiterinnen von Frauengruppen ist die Förderung von AchtsamkeitSelbstwertWürdeLebensfreude und Zufriedenheit sowohl für Dich Selbst als auch für Deine Teilnehmerinnen.

Grundlage dafür sind bestimmte Einstellungen, Haltungen und Werte.

1. Frauengruppen leiten – Deine Vision

Natürlich hast Du Deine Vorstellungen, es gibt ja einen Grund aus dem Du Gruppen leitest oder leiten willst. Du hast eine Vorstellung davon, was Deine Teilnehmerinnen bei Dir lernen bzw. erfahren sollen. Wichtig ist, dass Deine Vision möglichst klar ist. Dass Du Dir ganz genau vorstellen kannst, was Du möchtest, was für Deine Teilnehmerinnen anders sein soll, nachdem sie in Deiner Gruppe waren. Was sollen sie dann können oder erfahren haben?

So eine klare Vision ist für Deine Teilnehmerinnen motivierend und verleiht Dir eine natürliche Autorität. Schließlich sind sie ja zu Deinem Kurs / Seminar gekommen, weil diese Vision sie angezogen hat. Mit einer klaren Vorstellung wird Dir auch die Bewerbung Deines Angebots leicht fallen. Du bist überzeugt davon, Du hast die Methoden um Deine Ideen zu vermitteln und Du kannst das auch gut in Worten ausdrücken. Eine klare Vorstellung zu haben, hilft Dir, Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

2. Beziehung wirkt

Eine der Grundlagen unserer Ausbildung für Leiterinnen von Frauengruppen sind neben dem dem Welt- und Menschenbild der humanistischen Therapien die Werte, die Carl Rogers (1) in der personzentrierten Therapie definiert hat: Empathiepositive WertschätzungKongruenz und die Beziehung zwischen Leiterin und Teilnehmerinnen selbst. Wenn Du Dir als Gruppenleiterin diese Haltungen aneignest und sie lebst und sichtbar machst, kannst Du allein dadurch Veränderung bei Deinen Teilnehmerinnen ermöglichen. Unterstützt wird das Sichtbar-Machen durch TanzBewegung und Körperarbeit. C. Rogers definiert vor allem die Beziehung selbst als wichtigen Wirkfaktor.

Dabei gehen wir davon aus, dass Menschen den Wunsch haben, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen und  sich selbst zu verwirklichen.

Selbstaktualisierung oder Selbstverwirklichung bezeichnet die dem Organismus innewohnende Tendenz zur Entwicklung all seiner Möglichkeiten. Und zwar so, dass sie der Erhaltungung oder Förderung des Organismus dienen.“ (2)

3. Empathie

Empathische Menschen nehmen Gefühle, Bewertungen, Wünsche oder Interessen ihres Gegenübers war. Also alles, was hinter dem gesprochenen Wort liegt. Und sie können diese verborgenen Inhalte in Worte fassen.

In der Fortbildung lernst Du, Dich als Gruppenleiterin einzufühlen, Dir vorzustellen, „in den Schuhen der Teilnehmerinnen zu gehen“. Du versuchst Dir über die Gefühle, Vorstellungen und Motivationen Deiner Teilnehmerinnen klar zu werden.

Das bedeutet auch, Dass du über den eigenen Tellerrand blicken kannst und Deine eigenen Werte und Normen kennst. Du trainierst die Fähigkeit, andere Vorstellungen zuzulassen. Dabei müssen die bei den Teilnehmerinnen wahrgenommenen Gefühle und Wertvorstellungen nicht mit Deinen überinstimmen. Und du lernst, Dich selbst nicht zu verurteilen, wenn Dir diese Toleranz nicht gelingt.

Es geht – auch im Sinne Rosenbergs Gewaltfreier Kommunikation (3) – darum, über die Brücke zu gehen, die Perspektive zu wechseln und sich in die Vorstellungswelt der Anderen zu begeben, ohne die eigenen Haltungen und Empfindungen zu verlieren oder aufzugeben. Das ist wichtig, um bei der Rolle der Gruppenleiterin bleiben zu können.

So entwickeln wir ein Bewusstsein für klare Grenzen. Als Gruppenleiterin weißt Du nicht, was die Teilnehmerin gerade braucht, bzw. was ihr gerade gut tun würde. Du unterstützt sie aber dabei, das heraus zu finden.

4. Positive Wertschätzung

Eine bedingungslose positive Wertschätzung ist meiner Meinung nach eine der schwierigsten aber auch wirkungsvollsten, förderlichen Einstellungen der Teilnehmerin gegenüber und erfordert eine Menge Selbstwahrnehmung und Eigenreflexion.

Für Dich als Kursleiterin heißt das bei Aufkommen von negativen Gedanken und Gefühlen (z.B. „das sind ja furchtbare Ansichten, wie kann sie so was sagen / tun“, „warum ist sie so ruhig, sie soll sich wehren“, „das ist ja schrecklich, sie tut mir so leid“) einen Schritt zurück zu gehen und wahrzunehmen, was Deine Gefühle und Gedanken sind und was die Gefühle Deiner Teilnehmerin sind.

Das gibt Deinen Kursteilnehmerinnen die Möglichkeit ganz sie selbst zu sein, ohne Bewertungen und Kritik. Bedingungslose positive Wertschätzung ist eines der grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse überhaupt. Wenn Du Dich ganz angenommen fühlst – mit allen vermeintlichen Schwächen und Fehlern – brauchst Du weniger zu verdrängen (4) und bist freier, diesen liebevollen Blick auch auf Dich selbst zu richten. Veränderung wird möglich durch das Annehmen von allem, was ist.

Natürlich ist das nicht einfach. Deshalb ist es wichtig, diesen liebevollen Blick auch Dir selbst als Leiterin gegenüber zu pflegen. Dir klar zu sein, dass Du auch nicht unfehlbar, nicht perfekt bist und gerade in diesem Bereich Fehler passieren können und dürfen. Fehler passieren auch der besten Gruppenleiterin. Wichtig ist es, sie zu erkennen, dazu zu stehen und die Situation zu klären.

5. Echtheit oder Authentizität

Idealerweise ist die Beziehung zwischen Dir als Gruppenleiterin und Deinen Teilnehmerinnen kongruent, also echt. Das bedeutet, dass Du Dich als Person einbringst und Deine Gefühle in Bezug auf das, was gerade in der Gruppe passiert sichtbar machst ohne zu bewerten oder zu verurteilen. Dazu muss Dir der Unterschied zwischen dem, was Du selbst erlebst und Deiner Wahrnehmung von dem was die Anderen erleben, bewusst sein. Das bedeutet, als Gruppenleiterin ist es wichtig, eigene Gefühle und Impulse wahrzunehmen und zu akzeptieren.

Vereinfacht gesagt: Wenn Du als Gruppenleiterin empathischwertschätzend und echt bist, bereitest Du eine „vorbereitete Umgebung“ für Deine Gruppe, in der diese wachsen und jede einzelne Teilnehmerin sich entwickeln kann.

Mehr zu den Grundlagen dieser Fortbildung findest Du auch hier: Tanz zu Dir Selbst – Grundlagen.

Ashra Baladi Skriptum

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