Tagebuch aus Ägypten – 3

Donnerstag, 17. November 2022

Leben an Bord

Den Donnerstag Vormittag verbringen wir an Bord – mit Lesen, Gesprächen und viel „Nilfernsehen“:

Auf diesem Schiff befinden sich auch ganz wunderbare Antiquitäten

Assuan

Ankunft in Assuan – wir haben wieder einen wunderbaren Anlegeplatz an der Westseite.

Isis Tempel

Der Weg zum Isis Tempel führt zuerst mit dem Boot zur Ostseite und dann mit dem Bus bis zum Tempel. Von dort gehts wieder mit dem Boot zum Isis Tempel bzw. nach „Philae“. Das stimmt so aber nicht mehr. Seit dem Bau des Assuan Staudamms ist die Insel Philae, auf der der Tempel ursprünglich stand, überflutet. Der Isis-Tempel oder „die Perle des Nils“ wurde im Rahmen einer internationalen Unesco-Kampagne wie viele andere Kulturgüter Nubiens Stein für Stein abgebaut und auf der ca. 600 m höher gelegenen Insel Agilkia wieder aufgebaut. Die Verehrung der Isis dauerte hier bis ins 6. Jahrhundert n.Chr., selbst als das Christentum in Ägypten bereits Staatsreligion war. Kaiser Justinian I. ließ den Tempel schließlich gewaltsam schließen.

Der Osirismythos

„Der Legende nach ist Philae der Platz, an dem Isis das Herz ihres Mannes Osiris fand, nachdem – gemäß dem Osirismythos – sein Bruder Seth ihn umgebracht, zerstückelt und die Körperteile im ganzen Land versteckt hatte. Letztlich fanden Isis und ihre Schwester Nephthys alle verstreuten Teile des Osiris und setzten seinen Leichnam wieder zusammen. Doch Osiris wollte nicht mehr im Diesseits bleiben und entschied sich fürs Jenseits. Sozusagen im göttlichen Austausch wurde Isis schwanger und brachte den Gott Horus zur Welt. Die Reliefs im Inneren des Mammisi (Geburtshaus) schildern die Geburt der Gottheit Horus, das Kind und seine Kindheit in den Deltasümpfen.

Der Tempel wurde unter den Ptolemäern erbaut, aber auch die römischen Herrscher bauten noch an dem so weit entfernten Heiligtum. Isis, die im Gebiet um den Katarakt als Herrin der Überschwemmung verehrt wurde, war im gesamten Römischen Imperium als Göttin der Fruchtbarkeit, der Liebe und der Erlösung beliebt.“
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Tempel_von_Philae)*

Im Tempel

Tempelkatzen

Der Tempel wurde später auch als Kirche verwendet

Mammisi des Isis-Tempels

Zugang im Südwesten

Hathor Tempel

Kiosk des Trajan

Nach diesem eindrucksvollen Rundgang gehts wieder mit dem Boot zurück ans Festland.

Öle und Essenzen

Anschließend besuchen wir ein Geschäft, das Assuans berühmte Duftessenzen bzw. Duftöle verkauft. Wir bekommen einen Vortrag über die Heilwirkungen der Öle und natürlich Karkadeh, köstlichen roten gekühlten Malventee. Ich nehme diesmal Rosenöl (natürlich!), Minze und Eykalyptus mit – letztere als Raumdüfte für den kommenden Winter. Und gleich auch eine von den wunderbaren gläsernen Duftlampen.

Den Nachmittag beschließen wir mit einem Besuch im Souk. Eigentlich wollte ich nichts kaufen (eh klar 😀) und doch findet ein luftiges Kleid zu mir – unbedingt nötig für die kommende Meerwoche…. auch ganz klar 😀. Außerdem nehme ich wieder Gewürze mit: Kreuzkümmel, Curcuma und köstlich duftende Zimtrinde. Und weil ich wieder mal schlecht im Umrechnen bin (und vom vielen Tee und den vielen Fragen etwas verwirrt) bezahle ich zuviel dafür, was Afaf gar nicht gefällt… Ich hätte doch wohl mit ihr einkaufen gehen sollen, wie einige von uns das gemacht haben.

Zurück auf dem Boot erwartet uns ein Krokodil 😎

Musik aus Nubien

Nach einem köstlichen Abendessen erleben wir nubische Musik und lernen nubischen Tanz kennen – die Crew macht begeistert mit.

Hier gehts weiter:

Tagebuch aus Ägypten, Teil 4

https://astrid-pinter.at/tagebuch-aus-aegypten-4

und hier gehts zu den vergangenen Beiträgen:

https://astrid-pinter.at/tagebuch-aus-aegypten

https://astrid-pinter.at/tagebuch-aus-aegypten-1

https://astrid-pinter.at/tagebuch-aus-aegypten-2

*die Römer übernahmen den Isis-Kult und brachten ihn bis nach Österreich. So steht auch wenige Kilometer von meinem Wohnort entfernt – am Frauenberg bei Leibnitz ein Isis-Tempel. Die Besonderheit ist dabei, dass die Marienkirche in dem Fall nicht direkt über dem Tempel erbaut wurde, sondern daneben. https://www.tempelmuseum-frauenberg.at/willkommen/unser-museum/