Ganzheitliche Bewegung

1. August 2015
Artikel aktualisiert am 18.05.2023

„Des Philosophen Seele wohnt in seinem Haupt, die des Dichters in seinem Herzen, die Seele des Sängers hält sich irgendwo in seiner Kehle auf, doch der Tänzerin Seele fließt durch ihren ganzen Körper“.
Khalil Gibran

Was ist isolierte Bewegung – was ist ganzheitliche Bewegung?

Isolierte Bewegung

heißt, verschiedene Körperteile möglichst unabhängig zu bewegen und den restlichen Körper dabei möglichst ruhig zu halten. Je weniger Körperteile an einer Bewegung beteiligt sind, umso isolierter ist sie.

Barbara Stuiber schreibt in ihrem Buch „Der Orientalische Tanz als Bewegungssystem nach der Lehre Rudolf von Labans“:

„Oberer und unterer Rumpfbereich sind strikt getrennt und werden nicht gleichzeitig bewegt; bei versierten Tänzerinnen geschieht der Wechsel so schnell, dass diese Grenze quasi verschwindet, aber dies ist nur eine Frage des Tempos der Abfolge“ (…) „Isolierte Bewegungen – beispielsweise von Schulter, Becken oder Bauchmuskulatur – werden gezielt eingesetzt. Die Armbewegungen, die eigenen Prinzipien folgen, unterstützen die dominierenden Bewegungen, setzen Akzente oder gestalten selbst Bewegungssequenzen“ (Stuiber, 2003)38

Ganzheitliche Bewegung

Die Bewegungen im Ägyptischen Tanz sind möglichst ganzheitlich. Weiche und fließende Bewegungen erhalten ihren Impuls aus dem Brustkorb – Hüften und Becken werden einfach mitbewegt. Ebenso führen die Arme die Impulse aus der Körpermitte weiter. Isolation der Hüfte kommt vor – aber auch hier „schwingt der ganze Körper in Resonanz“. Im Gegensatz zu isolierter Bewegung von Hüften, Becken, Brustkorb oder Armen ist das Ziel, die Bewegungszentren Brustkorb und Becken mit Hilfe einer fließenden Wirbelsäule zu verbinden.

Ebenso sind die Arme nicht unabhängig in ihrer Bewegung, sondern führen die Impulse aus der Körpermitte weiter. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es gar nicht so einfach ist, Arme und Rumpf in ein Zusammenspiel zu bringen. Zu sehr sind wir es wohl gewohnt, „zu tun“ und unsere Arme und Hände als unabhängiges Werkzeug zu verwenden.

Zentrierung – Konzentration nach innen

Das bewirkt und bedingt eine starke Zentrierung und Aktivierung der Muskeln um die Wirbelsäule und eine Konzentration nach innen, zur eigenen Mitte hin.

Hingabe und Freude an Bewegung

Das Üben von ganzheitlicher Bewegung fördert die Koordination der Körperteile. Eine gute Koordination führt zu mehr Leichtigkeit, Einfachheit und Freude in der Bewegung.

Beim Üben machen wir uns unseren Körper in seinen Einzelteilen und deren Verbindungen zueinander bewusst. Bewegungsblockaden können so erkannt und integriert werden.

Auf der psychischen Ebene fördert ganzheitliche Bewegung die Fähigkeit zur Hingabe, zum Aufgehen in einer Sache

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