Tanz der Göttinnen – weibliche Vielfalt entdecken

8. Januar 2023
Artikel aktualisiert am 24.05.2023

Göttinnen und Ihre Eigenschaften als „innere Landkarte“

Seit vielen Jahren begleiten mich archetypische Frauenbilder in Form von Göttinnen aus verschiedenen Kulturen. In meiner Arbeit und als Entwicklungsweg für mich selbst. Als Quelle und Inspiration zu den vielen Aspekten meiner Weiblichkeit. Als innere Landkarte meiner Fähigkeiten und Möglichkeiten. Und als Unterstützung zu mehr Mut, Kraft, Lebensfreude, Selbstwert und Zufriedenheit.

Tanz der Göttinnen

Inzwischen ist der „Tanz der Göttinnen“ ein fixer Bestandteil meines Angebots. Göttinnenfiguren und ihre archetypische Bedeutung für unser modernes Leben verbinden sich dabei mit Konzepten aus der Tanztherapie, Bewegungsprinzipien aus dem Ägyptischen Tanz, Körpererfahrung, freiem Tanz und bewegter Meditation.

Dieser Göttinen-Zyklus ist eine Einladung an Dich, spielerisch Deine Ressourcen und ungenutzten Möglichkeiten zu entdecken und in einer wertschätzenden und vertrauensvollen Atmosphäre über Dich hinauszuwachsen. Laß Dich von der Göttinnen-Vielfalt inspirieren und genieße die sinnliche Schönheit weicher, runder und fließender Bewegung genauso wie lust- und kraftvollen Ausdruck im Tanz.

Das ist ein einerseits ein Geschenk an Dich Selbst, das Dir mehr körperliches und seelisches Wohlbefinden bringen wird. Andererseits lernst Du Methoden und Konzepte für Deine eigene Arbeit mit Frauengruppen kennen.

Göttinnen

Göttinnen sind archetypische Muster, die uns helfen, uns selbst besser zu verstehen und verkörpern die vielen Aspekte von Weiblichkeit.

Archetypen

Die Idee der Archetypen wurde von C.G. Jung entwickelt. Es handelt sich dabei um grundlegende Themen oder Motive, die tief in der menschlichen Psyche verwurzelt sind und immer wieder in Mythen, Legenden oder Träumen auftauchen. Sie werden auch als „Urbilder“, archetypische Bilder, Figuren oder Muster bezeichnet. Sie sind mit Kultur und Mythologie verbunden und tauchen in verschiedenen Kunstformen auf, zum Beispiel in der Malerei, Literatur, im Film und natürlich im Tanz.

Das kollektive Unbewusste

Diese archetypischen Bilder sind nach Jung Teil des kollektiven Unbewussten. Als kollektives Unbewusstes bezeichnete er jenen Teil des menschlichen Unbewussten, der nicht individuell ist. Das kollektive Unbewusste enthält also Ideen und Bilder, die alle Menschen teilen, die auf gemeinsame Erfahrungen zurückzuführen sind und die gleichzeitig eine Quelle für Kreativität und Inspiration sind.

Archetypen helfen uns, menschliche Erfahrungen und Verhaltensmuster zu verstehen und zu erklären. So verbinden wir zum Beispiel „die Königin“ oder „die Chefin“ mit Macht, Autorität und Führung oder „den Helden“ mit der Fähigkeit, sich Herausforderungen zu stellen und das Gute zu verteidigen.

Tanz der Göttinnen

In den „Tanz der Göttinnen“ Wochenenden erforschen wir diese kollektiven Muster in Bewegung, lernen ihre verschiedenen Seiten kennen und machen uns bewusst, was davon wir auch selbst leben und was uns ganz unbekannt ist. So lernen wir unsere Gedanken, Gefühle, Werte und Prioritäten besser kennen und verstehen. Und wir lernen uns zu mögen, wie wir sind. Das hilft uns auch die Einzigartigkeit und Unterschiedlichkeit von Anderen besser zu verstehen, wir werden toleranter, ärgern uns weniger über andere, fühlen uns innerlich friedlicher und gehen respektvoller miteinander um.

Das Polaritätsprinzip

Das Polaritätsprinzip zeigt uns den Weg von Entweder-Oder zu Sowohl-Als Auch und hilft uns, unser Bild von uns selbst und unser Bild von Weiblichkeit ganz allgemein zu hinterfragen.

Jedes Ding hat zwei Seiten, oder? Links und Rechts, groß und klein, oben und unten, gut und böse, richtig und falsch. Um Alltags-Entscheidungen treffen zu können, bewerten wir diese beiden Seiten und bevorzugen eine davon. Sie ist besser, schöner oder einfach die gute Seite. Eine Ansicht ist entweder richtig oder falsch, persönliche Eigenschaften sind eindeutig Stärken oder Schwächen. Diese Sicht auf die Welt hat mit unserer Entwicklung zu tun. Die Vielfalt um uns zu erkennen und zu bewerten ist notwendig um zu überleben.

Es ist wichtig zu erkennen, ob etwas essbar oder giftig ist, ob Menschen, die uns begegnen unsere FreundInnen oder unsere FeindInnen sind. Diese Unterscheidung gibt uns Sicherheit und Klarheit. Aber sie trennt auch und lässt keine Sicht auf die Ganzheit zu.

Weiblichkeit

So sind zum Beispiel die Vorstellungen von Weiblichkeit unterschiedlich: Während manche glauben, dass es bestimmte weibliche Eigenschaften gibt, sehen andere Weiblichkeit als kulturell und zeitlich geprägt an. Studien, die Weiblichkeit aus hormoneller, genetischer oder sozialer Perspektive betrachten, liefern vielfältige Ergebnisse.

Jungs Einteilung der Archetypen in männlich und weiblich begrenzt sowohl Männer als auch Frauen auf einen Teil ihrer Ganzheit. Zeit und Kultur spielen auch eine Rolle dabei, welche Eigenschaften wir als „negativ“ betrachten. Werden diese Eigenschaften nun einem bestimmten Geschlecht zugeordnet, wird auch dieses Geschlecht abgewertet. Außerdem bleibt unklar, wie Menschen, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen, in dieses Schema passen.

Und weil wir gerade in unserer aktuellen Zeit und in einer bestimmten Kultur leben, sind uns viele dieser Zuordnungen sehr wahrscheinlich gar nicht bewusst. Und damit ist uns auch nicht bewusst, was davon wir negativ bewerten. Wir haben es also nach Jung mit einem „Schatten“ zu tun.

Tanz mit dem Schatten

Wenn Du Dich auf Deine Dir unbekannten Seiten einlässt, findest Du Zugang zu Deinen Schattenseiten und lernst, sie wahrzunehmen und zu benennen.

Göttinnen als Archetypen

Unter „Schatten“ verstehen wir Teile unserer Persönlichkeit, die wir vor uns selbst verbergen. Es geht dabei um Eigenschaften, Verhaltensweisen und Impulse, die wir ablehnen und als negativ oder nicht angemessen betrachten – und die daher nicht zu unserem Selbstbild passen.

Dieser Kontakt kann natürlich Angst machen, ist aber grundsätzlich eine sehr heilsame Erfahrung und führt dazu, dass Du Dich selbst besser akzeptieren kannst.

Wenn wir unsere Schatten ignorieren, werden wir blind für die jeweils andere Seite und nehmen Gegensätze als unvereinbar wahr. Wir denken in Entweder/Oder-Kategorien und glauben, dass es immer eine richtige und eine falsche Ansicht gibt.

Göttinnen verkörpern Vollständigkeit und Ganzheit

Göttinnen stellen ein Modell für menschliche Verhaltens- und Persönlichkeitsmuster zur Verfügung und zeigen sowohl positive als auch negative Aspekte auf.

So ist z.B. Artemis selbständig, willensstark, furchtlos, zielstrebig, kompetent und unabhängig, kann aber auch destruktiv, verletzend, wütend, unnahbar und unbarmherzig sein. Indem wir uns mit den Geschichten der Göttinnen auseinandersetzen kann jede Frau ihre eigenen Augenblicke der Erkenntnis haben. Kann sehen, welche Eigenschaften in ihr lebendig sind und welche sie überhaupt nicht kennt. Und so mehr über ihre Ressourcen und ihr Potenzial erfahren.

Von Entweder – Oder zu Sowohl – Als Auch

Tanz der GöttinnenEine andere Sicht auf Gegensätze sagt, dass sie sich gegenseitig bedingen. Ja, dass sie sogar unabdingbar für unsere Existenz sind. Wenn es weder Dunkel noch Hell gibt, können wir nicht sehen. Und wir wissen nicht, was mit Groß gemeint ist, wenn es kein Klein gibt. Es gibt kein Gut wenn es kein Böse gibt. Aus dieser Sicht sind Gegensätze notwendig, um überhaupt eine Unterscheidung treffen zu können. Die Gegensätze sind nicht unvereinbar sondern befinden sich in einem Zusammenhang miteinander. Wir befinden uns immer näher an dem einen oder näher an dem anderen Pol. Ich bin nicht langsam oder schnell, sondern etwas langsam, eher langsam, sehr langsam ganz langsam….. und manchmal auch schnell. Nichts Wahrnehmbares existiert ohne sein Gegenteil.

Diese Art zu denken löst das Entweder/Oder Prinzip auf. Sie erfordert das Loslassen von Bewertungen, Vergleichen und Zuordnungen zu Gut / Schlecht, Richtig / Falsch etc.

So richtig interessant wird das erst, wenn es um unser Innenleben geht. Wir versuchen alles, was wir in uns entdecken, anzunehmen. So brauchen wir unsere Schattenseiten nicht zu bekämpfen – weder durch Projektionen im Außen noch in uns selbst. Aus Entweder/Oder wird Sowohl/Als auch.

Göttinnen in Bewegung

In Bewegung können wir körperlich erfahren, dass es keinen Sinn macht, eine Seite besser zu bewerten als ihr Gegenteil. Und wir finden den Mut, uns unseren Schattenseiten zuzuwenden.

Wie können wir nun unsere Schattenseiten entdecken? Sie sind ja gerade deshalb unsere Schattenseiten, weil wir sie nicht bewusst wahrnehmen. Sehr einfach wird das in Bewegung. Jede Bewegung hat bestimmte Qualitäten. Sie kann mit viel oder wenig Kraft ausgeführt werden, sehr intensiv oder eher entspannt, schnell oder langsam sein. In Bewegung macht es keinen Sinn, einen Pol besser zu bewerten als den anderen. Bewegung ist z.B. schnell oder langsam. Beides hat Vor- und Nachteile.

Du kannst Dir die beiden Gegensätze auf einer Linie vorstellen:

Tanz der Göttinnen

Immer wenn ich mich bewege, wird sich meine Geschwindigkeit an irgendeinem Punkt auf dieser Linie befinden. Manchmal bewege ich mich eher langsam, manchmal eher schnell. Der Strich in der Mitte meint nicht die genau richtige oder harmonische Geschwindigkeit, sondern heißt, dass das im Moment nicht das Thema ist. Ich bewege mich nicht. Oder meine Aufmerksamkeit gilt nicht der Geschwindigkeit.

Wenn ich meine Bewegung bewusst und aufmerksam beobachte, nehme ich nicht das wahr, was fehlt, sondern das, was schon vorhanden ist. So werden wir uns all der Eigenschaften bewusst, die wir haben. In einem nächsten Schritt erkennen wir, dass all diese Eigenschaften positive und negative Seiten haben. Wenn wir uns den positiven Seiten zuwenden, erkennen wir all unsere Qualitäten, alles, was wir schon können und sind, all unsere Schätze.

Wenn ich z.B. feststelle, dass ich mich grundsätzlich eher langsam bewege, könnte ich zuerst meine Probleme damit haben. Langsamkeit gehört ja nicht unbedingt zu den Dingen, die in unserer Zeit hoch bewertet werden. Vielleicht wurde mir oft gesagt, dass ich zu langsam bin, dass ich trödle oder einfach nicht zu einem Ende komme.

Den Schatten positiv erleben

Mit Hilfe tanztherapeutischer Methoden kann mir bewusst werden, welche Qualitäten in meiner Langsamkeit stecken. Ich lerne zu sehen, dass langsam sein auch Konzentration, Achtsamkeit, Ruhe und Gelassenheit bedeuten kann. Ich entdecke also einen Teil in mir, den ich bis dahin nicht so genau sehen wollte.

Und ich erkenne, dass genau das eine Ressource ist. Eine Fähigkeit, mit der ich arbeiten kann.

Ausgehend von diesen meinen Ressourcen, kann ich dann vorsichtig und in meinem Tempo auf die andere Seite der Linie blicken. Ich kann üben, mich schnell zu bewegen. Und ich kann auf diese Weise meine Bewegungs- und damit Handlungsmöglichkeiten erweitern.


Du interessierst Dich für den Tanz der Göttinnen? Mach mit!
Die aktuellen Termine findest Du hier

Tanz der Göttinnen


Mehr zu den Göttinnen, die uns durch diese Seminare begleiten, kannst Du hier nachlesen:

Artemis, die Göttin der wilden Tiere, der Jagd und des Mondes

Artemis – Tanz der Göttinnen

Persphone oder Proserpina, die Führerin durch die Unterwelt

Persephone – Tanz der Göttinnen

Athene, Göttin der Weisheit, des Krieges, des Friedens und praktisch denkende Strategin.

Athene – Tanz der Göttinnen

DemeterSinnbild einer uralten Fruchtbarkeits- und Erdgöttin verkörpert den Mutter-Archetyp

Demeter – Tanz der Göttinnen

Hekate, vor-olympische Magna Mater, Heilerin, Hebeamme und Zauberin bringt mit ihren Fackeln Licht in unsere dunklen Seiten.

Hekate – Tanz der Göttinnen

 

Tanz der Göttinnen, Demeterstatue

Ashra Baladi Skriptum

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