A Trade Like Any Other: Female Singers and Dancers in Egypt
Eine englischsprachige Studie über Sängerinnen und Tänzerinnen in Ägypten.
Karin Van Nieuwkerk erforscht Lebensgeschichten und kulturelle Bedingungen und ergründet, warum eine Arbeit, die die Frauen selbst als ein "Geschäft wie jedes andere" sehen, in der ägyptischen Gesellschaft wenig Ansehen genießt. Leicht zu lesendes Englisch. Empfehlenswert!
Al-Tarab: Die Musik Ägyptens
Aus dem Französischen von Maximilien Vogel. Mit beigelegter CD, Glosaar und 26 Schwarzweißfotos. Vorwort von Rabih Abou-Khalil.
Rezension
(von Wolfgang Zwack)
"Mit "tarab" bezeichnet man in Ägypten die genussvolle Ergriffenheit der Zuhörer, den Moment, in dem Musiker und Sänger ganz im Bann ihrer Melodie stehen. Nicht ohne Grund kommt dem Begriff bei Frédéric Lagrange eine zentrale Bedeutung zu. Vielleicht findet der interessierte Hörer aus Europa ja gerade über jenes auch in anderen Weltgegenden nicht unbekannte Ekstase-Moment -- man denke an den "duende" im Flamenco.
Dass nun aber nach dem algerischen Rai neuerdings auch die Musik Ägyptens zunehmend ins Blickfeld westlicher Fans gerät, ist vor allem der Sängerin Natacha Atlas zu verdanken, die die moderne Popmusik aus dem Land der Pharaonen mit den Dancefloor-Grooves des Westens vereint. Wer genau dazu mehr erfahren möchte, sollte allerdings das entsprechende Kapitel im Rough Guide Weltmusik nachschlagen. Al Tarab konzentriert sich ganz auf die klassische Musik Ägyptens, die aber gut drei Viertel des 20. Jahrhunderts prägte.
Frédéric Lagrange, Dozent für Arabistik an der Pariser Sorbonne, verbindet eine kompetente, knappe und schlüssige Zusammenfassung der Stile und Ausdrucksformen mit einem historischen Abriss, der auch mögliche Verbindungen zur Musik des vorislamischen Ägyptens erörtert.
Die beigefügte Gratis-CD mit 20 Musikbeispielen, ein Glossar und ein Überblick über die wichtigsten Rhythmen und Modi der ägyptischen Musik runden das zu Recht als "Standardwerk" zu bezeichnende Buch ab. Die Vorrede liefert Oud-Virtuose Rabih Abou Khalil, ein renommierter Grenzgänger zwischen Jazz und arabischer Musik.
Tipp am Rande: Kein geringerer als der weltberühmte algerische Rai-Star Khaled vergleicht den Einfluss Kairos auf die übrige arabische Welt mit der Dominanz der USA in der westlichen Hemisphäre. Den prägenden Charakter der ägyptischen Schule auf die islamischen Länder im Mittleren Osten und Nordafrika dokumentiert die Compilation Cairo Road -- Great Singers of the Arab World mit einem Dutzend Titel namhafter Interpreten. Darunter finden sich auch die legendäre Diva Umm Kalthum oder der Erneuerer Muhamad Abd al-Wahhab, auf die Lagrange ausgiebig Bezug nimmt."
Rezension: Wolfgang Zwack
Palmyra-Verlag; ISBN-13: 978-3930378319
http://amzn.to/1S0xTNh
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