Über das Takht-Ensemble, Courtly und Classical Sharqi

1. April 2016
Artikel aktualisiert am 08.06.2022

Neben den ursprünglichen Tanzstilen Sha’abi und Baladi ergibt sich aus den höfischen Musiktraditionen in Ägypten eine weitere  Grundlage für den Tanz.

Hier ist einerseits die Musik des Takht-Ensembles zu nennen, andererseits klassische Orchestermusik.

Klassische Musik und klassischer Tanz wurden vor allem an den Islamischen Höfen des 10. Und 11. Jahrhunderts und an den Höfen der Osmanischen Regenten in Ägypten (18. Jhdt.) gepflegt und entwickelt.

Takht-Ensemble

Takht (auch Takhat) ist das Orchester in der Musik Ägyptens. Das Takht-Ensemble, vergleichbar mit einem europäischen Kammerorchester, bestand in Ägypten, Syrien, im Libanon, in Palästina und Jordanien meist aus Oud1 (Laute), Kanun2 (arabische Zither), Nay3 (Bambusflöte), Kamanga4 (ein Geigen-ähnliches Streichinstrument), Riq5 (Tambourin-Trommel) und Darbuka6. Das Wort takht bedeutet „Bett“, „Sitz“ oder „Podium“. Das Ensemble heißt vermutlich so, weil die Musiker auf einem Podium musizierten.

Courtly Sharqi

Der dieser Musik entsprechende Tanzstil wird „Courtly Sharqi“ genannt und kann als eine verfeinerte Form der Volkstänze gesehen werden.  Das drückt sich neben der Musik in Kleidung aus (an die Kleidung des Publikums an den Höfen angepasst: feinere Stoffe  und Schmuck). Das Bewegungsvokabular bleibt gleich, wird aber ebenfalls verfeinert, das heißt stilisierter, kleiner und subtiler.

Ausgedrückt wird das, was AraberInnen „Tarab“ nennen – ein Entzücken und der Genuss an der Musik.

Classical Sharqi

Die Öffnung für westliche Einflüsse (klassische Musik, Ballett, später auch Modern Dance) führte zur Entwicklung von großen Orchestern ebenso wie zu einer Bühnen-Tanzform (Classical Sharqi), die durch raumgreifende Bewegungen und viele Drehungen ein Bild von Weite und Großzügigkeit und eine gänzlich andere Stimmung als die traditionelleren Stile schafft.

Zunehmend wird auch moderne Welt- und experimentelle Musik verwendet.

Typische Musikinstrumente

  1. Die Oud oder Ud, auch im Maskulinum gebräuchlich (arabisch عود, DMG ʿūd, maskul. sg., mit Artikel: arabisch العود, DMG al-ʿūd), ist eine Kurzhalslaute aus dem Orient. Als Vorläufer der europäischen Laute kam die Oud durch die Mauren in Andalusien wie auch über heimkehrende Kreuzfahrer nach Europa. Auch Lauten in Transkaukasien gehen auf die Oud zurück. Oud bedeutet „Holz“.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Oud
  2. Kanun, auch Ghanun (arabisch قانون, DMG qānūn, Plural qawānīn) ist eine Kastenzither, die im Orient beheimatet ist. Der Name der „orientalischen Zither“ ist vom altgriechischen κανών („Vorschrift“, „Regel“) abgeleitet.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Kanun_%28Musik%29
  3. Nay, auch ney, nai (persisch نِی und arabisch ناي, DMG nāy ‚Rohr‘), bezeichnet eine Gruppe von Längsflöten, die in der persischen, arabischen, türkischen und der zentralasiatischen Musik gespielt werden. Die persischen und türkischen ney sind der Kunstmusik vorbehalten, sie bestehen im Wesentlichen aus einem beidseitig offenen Rohr des Pfahlrohrs (botanische Bezeichnung Arundo donax L.).
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Nay
  4. Kamantsche oder Kamangah, auch kamantscha, kamāntscheh, kemāntscheh, englische Umschriften kamancha, kamancheh (persisch کمانچه, DMG kamānče oder kamānča, aus kamān „Bogen“ und der Verkleinerungsform tscha, „Bögchen“) ist eine Stachelgeige in der iranischen Musik.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Kamantsche
  5. Riq (arabisch رق, DMG riq) auch riqq, ist eine arabische einfellige Rahmentrommel.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Riq
  6. Darbuka (arabisch دربكة, DMG darbūka, Pl. darābik, darbūkāt), auch als darbukka, darbouka, derbouka oder darabukka transkribiert, ist eine einfellige Bechertrommel aus dem Nahen Osten und dem arabischen Nordafrika.
    Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Darbuka

Foto: By Ozanyarman at English Wikipedia (Transferred from en.wikipedia to Commons.) [Public domain], via Wikimedia Commons

Ashra Baladi Skriptum

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